Ob Sie ein erfahrener Gärtner sind oder gerade erst mit dem Gärtnern beginnen – eine Frage bleibt entscheidend: Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen? Die Antwort hängt von der Pflanzenart ab. In diesem Blog führen wir Sie durch verschiedene Pflanzengruppen wie Heckenpflanzen, Bäume, Stauden, Blumenzwiebeln und Kräuter. So wissen Sie genau, wann Sie loslegen können.
Heckenpflanzen: Am besten im Herbst pflanzen
Die beste Zeit zum Pflanzen von Heckenpflanzen liegt zwischen Ende September und Anfang April. In diesen Monaten befinden sich die meisten Pflanzen in der Ruhephase, was sie beim Umpflanzen weniger anfällig macht. Das gilt besonders für wurzelnackte Heckenpflanzen oder solche mit Ballen. Im frühen Herbst (September–Oktober) ist der Boden noch relativ warm, was die Wurzelbildung fördert. Später im Herbst und im Winter ist der Boden kälter, aber die Pflanzen ruhen und können sich gut auf die Wurzelbildung konzentrieren.
Was ist die Ruhephase?
Die Ruhephase ist die Zeit, in der eine Pflanze nicht aktiv wächst – meist von November bis März. Vor allem bei Ballenpflanzen und Wurzelware ist dies der ideale Zeitpunkt zum Pflanzen, da sich die Pflanze quasi im „Winterschlaf“ befindet. Weniger Energie geht in die Blätter, mehr in die Wurzeln – was die Erfolgschancen beim Anwachsen erhöht.
Tipp: Lesen Sie auch unseren Blog über Wurzelware, Heckenpflanzen mit Ballen oder im Topf sowie unseren ausführlichen Artikel über das Pflanzen von Heckenpflanzen.
Bäume pflanzen? Den richtigen Zeitpunkt und die passende Sorte wählen
Bäume sind echte Blickfänger im Garten. Sie verleihen Höhe, Charakter und Struktur und sorgen je nach Art für Sichtschutz, Schatten oder Farbe in jeder Jahreszeit. Das Pflanzen eines Baums erfordert den richtigen Zeitpunkt und die richtige Baumart. Die beste Pflanzzeit für Bäume ist von November bis April. In dieser Zeit befinden sich die Bäume in der Ruhephase und verbrauchen weniger Energie. So können sie sich auf die Ausbildung starker Wurzeln konzentrieren. Containerbäume (also im Topf gezogene Bäume) können – sofern es nicht friert – grundsätzlich das ganze Jahr über gepflanzt werden, aber auch hier gilt: Herbst und frühes Frühjahr sind meist die besten Zeitpunkte für einen erfolgreichen Start.
Pflanztipp: Achten Sie stets auf ein großzügiges Pflanzloch, verbessern Sie die Erde ggf. mit spezieller Pflanzerde und fixieren Sie den Baum mit Baumpfählen. Gießen Sie auch im Herbst und Winter nach dem Pflanzen gut – die Wurzeln sollen auch bei Kälte arbeiten. Achtung: Pflanzen Sie Bäume nicht, wenn es friert.


Stauden: Frühling und Herbst sind ideale Pflanzzeiten
Stauden sind das Rückgrat des Gartens. Sie kommen jedes Jahr wieder, bringen Farbe, Struktur und Atmosphäre – und es gibt sie in allen Formen, Höhen und Blütezeiten. Denken Sie an romantische Rosen, farbenfrohe Beetpflanzen, duftenden Lavendel oder mediterrane Hingucker wie Feigenbäume oder Oleander. Am besten pflanzt man Stauden im Frühjahr (März bis Mai) oder im Herbst (September bis Oktober). Beide Zeiträume haben ihre Vorteile: Im Frühjahr erwärmt sich der Boden, sodass die Pflanzen schnell wachsen. Sie wurzeln zügig ein, benötigen in den ersten Monaten jedoch zusätzliches Wasser. Im Herbst ist der Boden noch von der Sommersonne aufgewärmt und es fällt mehr Niederschlag. Die Pflanze konzentriert sich dann besonders auf die Wurzelbildung, was im Frühjahr zu einem kraftvollen Wachstumsschub führt. Vermeiden Sie das Pflanzen bei Hitzeperioden oder Frost – das verursacht zu viel Stress für die Pflanze.
Blumenzwiebeln: rechtzeitig pflanzen für einen farbenfrohen Garten
Blumenzwiebeln sind die perfekte Möglichkeit, früh im Jahr Farbe in den Garten zu bringen – oder im Hochsommer ein Blumenmeer zu genießen. Der Pflanzzeitpunkt ist dabei entscheidend: Manche Zwiebeln brauchen eine Kälteperiode, andere wiederum Wärme.
Frühblüher: im Herbst pflanzen
Frühblühende Blumenzwiebeln wie Tulpen, Narzissen, Krokusse, Traubenhyazinthen und Hyazinthen pflanzt man zwischen September und Dezember, idealerweise vor dem ersten Nachtfrost. Diese Zwiebeln benötigen die kalte Winterzeit, um im Frühling zu blühen.
Sommerblüher: im Frühjahr pflanzen
Sommerblühende Blumenzwiebeln wie Dahlien, Gladiolen, Callas und Lilien pflanzt man ab April bis spätestens Ende Mai, sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Diese Zwiebeln sind nicht winterhart und vertragen keine Kälte. Lagern Sie sie bis zum Pflanzzeitpunkt an einem trockenen, frostfreien Ort.
Tipp: Viele Sommerblüher (wie Dahlien) blühen bis weit in den September, wenn man sie regelmäßig gießt und verblühte Blüten entfernt.
Lesen Sie auch unseren Blog mit Tipps zum Pflanzen von Blumenzwiebeln.


Kräuter und einjährige Pflanzen: nach den Eisheiligen pflanzen für einen erfolgreichen Start
Kräuter und einjährige Pflanzen bringen Duft, Farbe und oft auch essbare Erträge in Ihren Garten oder auf den Balkon. Sie wachsen schnell, sind pflegeleicht und ideal, um Beete, Töpfe und Kästen aufzupeppen. Da die meisten Sorten kälteempfindlich sind, ist der richtige Pflanzzeitpunkt besonders wichtig. Die beste Zeit, um Kräuter und Einjährige ins Freie zu pflanzen, ist nach den Eisheiligen – also rund um den 15. Mai. Bis dahin besteht oft noch Frostgefahr, und das vertragen viele Jungpflanzen (wie Basilikum oder Petunien) nicht. Ab Mitte Mai sind die Temperaturen in der Regel stabil genug für einen gelungenen Start.
Praktisches Werkzeug für ein müheloses Pflanzen
Gut vorbereitetes Pflanzen beginnt mit dem richtigen Gartenwerkzeug. Mit ein paar Basis-Utensilien machen Sie sich die Arbeit deutlich leichter – schneller und sauberer.
Unverzichtbare Werkzeuge beim Pflanzen:
Pflanzkelle oder Spaten – zum Graben der Pflanzlöcher und Auflockern des Bodens
Harke oder Kultivator – ideal, um die oberste Bodenschicht zu belüften
Zwiebelpflanzer – erleichtert das Pflanzen von Blumenzwiebeln in der richtigen Tiefe
Gartenschere – zum Zurückschneiden beschädigter Wurzeln oder Zweige
Gießkanne oder Gartenschlauch mit Brausekopf – für sanftes Wässern direkt nach dem Pflanzen
Gartenhandschuhe – schützen Ihre Hände vor scharfen Wurzeln und nasser Erde
Baumbänder und Pfähle – unverzichtbar beim Pflanzen junger Bäume
Tipp: Reinigen und trocknen Sie Ihr Werkzeug nach dem Gebrauch, damit es länger hält.


Wann pflanzen: kurz zusammengefasst
Wie Sie gelesen haben, ist der Herbst für viele Pflanzen die ideale Pflanzzeit. Das liegt an mehreren entscheidenden Vorteilen: Der Boden ist oft noch warm vom Sommer, was eine schnelle Wurzelbildung begünstigt. Die Pflanzen befinden sich in der Ruhephase, sodass die Energie vor allem in die Wurzeln statt ins Blattwachstum fließt – genau das, was Sie nach dem Pflanzen erreichen möchten. Außerdem bilden Pflanzen im Herbst bereits neue Feinwurzeln, was ihnen im Frühjahr einen deutlichen Wachstumsvorsprung verschafft. Auch der Wasserbedarf ist meist geringer, da die Luftfeuchtigkeit höher ist und es häufiger regnet. Dadurch sind junge Pflanzen im Frühjahr besser gegen Trockenheit gewappnet. Und nicht zuletzt ist der Herbst auch aus finanzieller Sicht interessant: Ab Ende September sind häufig Heckenpflanzen und Bäume als Wurzelware oder Ballenpflanzen günstiger erhältlich – eine robuste, naturnahe Anbaumethode, die sich hervorragend für die Pflanzsaison eignet.
Praktische Tipps:
Achten Sie auf Frost: Nachtfrost ist meist unproblematisch, aber Bodenfrost tagsüber kann das Pflanzen erschweren.
Bodenbeschaffenheit: Achten Sie auf eine gute Drainage, damit Ihre Pflanzen nicht „ertrinken“.
Düngung: Verwenden Sie beim Pflanzen im Herbst organischen Dünger wie z. B. Hagen-AZ. Auch Pflanz- oder Blumenerde ist eine gute Ergänzung.
Kombinieren: Experimentieren Sie mit einer Kombination aus Stauden und Blumenzwiebeln – für einen farbenfrohen Garten!